Modrige Tage
Der Schoß ist fruchtbar
immer noch und immer wieder,
aus dem es kroch und kriecht.
Aus dem es mir zuwider
nach Fäulnis und Verwesung riecht.
Zu schrill die Töne,
unerträglich die Tiraden,
von Hass erfüllt. Es ist
die Zeit uns schwer beladen.
Verbittert, hemmungslos im Zwist.
Laut dröhnt der Kriegsgeist,
grölt und zündelt unverhohlen,
die Stimme kreischt vor Wut.
Ein Dämon, dieses Johlen!
Nachts wird mir schwer ums Herz zumut.
Das Jahr klingt friedlos
aus in Worten und in Taten,
entblößt sein Angesicht
uns, die wir es bejahten
mit Hoffnung und mit Zuversicht.
Doch steigt ein Stern, weicht
Unbehagen dem Erkennen:
Es braucht das Widerwort,
das deutliche Benennen -
Die Welt lebt nur im Frieden fort.