9.12.19
Analogon
Analogon
Sag, können Schmetterlinge
ohne Flügel fliegen,
sich kalte Eisen
ohne heiße Feuer biegen
und Ringe blauwärts strahlen
ohne den Saphir?
Er gehört zu ihr
wie Dünensand, an dem das
Meer ermüdet strandet
und Schilf, das wispernd
einen Abendsee umrandet
gleich Schiffen nach der Reise,
festgemacht am Pier.
Er gehört zu ihr.
Wie sollten Bücher ohne
ihre Seiten leben?
Wie kann man Stoffe
ohne bunte Garne weben?
Erst wenn sich Tasten senken,
ertönt uns das Klavier.
25.11.19
Novembernächte. Herbstes Tage.
Novembernächte. Herbstes Tage.
Mitte Sechzig.
Bleibt mir noch genügend Zeit
mit dem, den ich mir neu erliebe?
Für ein wenig forsche Weltaufmüpfigkeit,
von der ich gerne öfter schriebe?
(Und es dennoch meide, da mir Kühnheit fehlt
dafür, trotz aller Lebensstürze.)
Immer wieder Grübelspuren.
Unrast schwelt in mir.
Es scheint, das Jahr verkürze sich im Alter,
hastet zwischen Kür und Pflicht.
Zu selten gibt es Mußestunden.
Meine Tage schwingen nicht im Gleichgewicht,
als ob sie selbst sich überrunden müssten,
ungezähmten Fohlen ähnelnd, wild.
Und ich pulsiere gleicherweise.
Unrast schwelt in mir.
Es scheint, das Jahr verkürze sich im Alter,
hastet zwischen Kür und Pflicht.
Zu selten gibt es Mußestunden.
Meine Tage schwingen nicht im Gleichgewicht,
als ob sie selbst sich überrunden müssten,
ungezähmten Fohlen ähnelnd, wild.
Und ich pulsiere gleicherweise.
Doch am Abend, wenn das Dunkel
um mich steigt, pausiert das Rennen.
Meine Reise durch die Stunden neigt sich
warm und windgeschützt im Arm des Einen,
der die Gleise enden lässt und der nicht fragt,
ob es ihm nützt. Der möchte, dass ich Stille wage.
Novembernächte. Herbstes Tage.
.
um mich steigt, pausiert das Rennen.
Meine Reise durch die Stunden neigt sich
warm und windgeschützt im Arm des Einen,
der die Gleise enden lässt und der nicht fragt,
ob es ihm nützt. Der möchte, dass ich Stille wage.
Novembernächte. Herbstes Tage.
.
12.11.19
Drei Haikus
Über den Bäumen
zinnoberrote Himmel
Herbstfeuer leuchten
Launenhafter Wind
jagt durch Oktoberbäume
Pfützen erzittern
über Wiesen und Teichen
Ein Graureiher klagt
30.6.19
Früher Junitag
Früher Junitag
Lavendelduft und der von Gras am Morgen.
Ein ersten Ton steigt taubenblau.
Die Amseln singen noch verborgen.
Der Tag labt sich am kühlen Tau,
Bevor er später Schwüle senkt.
Ein Lufthauch streicht durch Kieferkronen.
Samtweich. Und Farben, weit geschwenkt,
tränken den Himmel. Sie entthronen
Pastell am Horizont die Nacht -
Ein Aquarell aus Licht gemacht.
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