4.12.17

Oderbruchmorgen











Oderbruchmorgen 

Zunächst nichts als Stille

Dichte Nebel umhüllen
das längst karge Maisfeld
und die Wege entlang
der farbmüden Weiden
von denen das Laub fällt
ohne einen Windhauch
unhörbar Blatt für Blatt

Doch dann 

trompetet von irgendwo
im dunstigen Grau
ein Herbstvogelzug
südsüchtig seinen Abschied
Den Kopf zurückgelegt
lehnen wir uns an sein Echo
mit unserem Fernweh

füllt Nahsein den leeren Raum


2.11.17

Der neue Gedichtband ist da!


 

Liebe Freunde dieses Blogs,

der neue Gedichtband riecht noch nach Druckerschwärze. 
Ihr glaubt es nicht? 
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Über ein Feedback würde ich mich ehrlichen Herzens freuen.

Seid voller Fröhlichkeit gegrüßt von Elke aus Berlin

8.10.17

Oktoberböe













Oktoberböe

Launenhafter Wind

Seit dem Morgen 
tränkt er die Luft 
mit ankerndem Regen

Presst ihn an die 
Fenster mit Wucht 
und haltlosem Falllaub 
dessen Röte
wie Kupfer strahlt
bevor es ermattet 
auf den Boden 
sinkt und verblasst 
im Schatten des Mondlichts

Sturm und Wolken 
schleißen die Nacht 
bis tiefblaue Stille 

fällt

in mein Gedicht

.

28.9.17

Unbestimmte Sehnsucht














Unbestimmte Sehnsucht
 
Während der Wind weht

im späten September
ziehen erste Kraniche
südwärts über das Haus
wie Noten auf einem Blatt
von c nach c
und wieder zurück

Nachsommerklänge
hauchen dem Tag
ihren Atem ein
und Flügel gesponnen
aus Altweiberwiesengarn
tragen mich durch letztes Lau

wer weiß wohin 


16.9.17

Zeitenmesser













Zeitenmesser

Gedimmte Himmel

Der Morgen unter ihnen 
duftet feucht nach Erde 
und rostfarbenem Laub

Unmissverständlich
knüpft sich das Jahr
den Herbst ins Haar 
derweil der Kalender
den Sommer auszählt

Noch rufen die Kraniche 
nicht denke ich und 
schneide erleichtert

die letzte Dahlie

.

30.8.17

Ungeduld



Grafik: Internet











Ungeduld

Bin voller Unrast dieser Tage 
verworren, fiebrig, ohne Halt.
Es martert mich. Wie eine Plage 
durchdringen Bilder jeden Spalt
der Sinne mir und sie verzahnen 
Gedanken heimlich mit dem Duft
von Worten. Ungebändigt bahnen 
sich diese ihren Weg zur Luft
noch ohne Gleichmaß. Wildes Treiben, 
fast überstürzt. Bis sie mir dort
begegnen, wo ich ihrer harre. Schreiben. 
Erlöst! Ich bin am Ruheort.
  

20.7.17

Mittagsglut












Mittagsglut
 
Draußen.
 
Die Hitze dampft 
über den Dächern 
an diesem Tag 

Lerchen steigen
spreugebadet
aus hustenden Furchen
dicht vor dem Wald  

Drinnen. 

Sonnenlichttropfen 
sickern sacht 
zwischen Baumwipfel

Von Farn umwebt 
sind die Schritte
Kühle erdet mich
und die Seele rastet 

Dankbar.