5.5.17

Sizilianische Abendvillanelle












Sizilianische Abendvillanelle

Die Ginstersträuche an den Hängen brennen 
Aus frischem Grün steigt Duft von Apfelsinen 
wenn Glockenklänge Tag und Nacht zertrennen 
  
Im weichen Zwielicht ist uns als zerrännen
Tumult und Hast im Gold der Wilddlupinen 
Die Ginstersträuche an den Hängen brennen
  
Am Abend lernen wir die Stille kennen
in Tälern deren Menschen rastlos schienen 
wenn Glockenklänge Tag und Nacht zertrennen 
  
Vertraute Lieder hoch vom Turm benennen
was Halt verspricht uns ebenso wie ihnen  
Die Ginstersträuche an den Hängen brennen
  
In dieser blauen Stunde stockt das Rennen
um alle Dinge die der Fülle dienen 
wenn Glockenklänge Tag und Nacht zertrennen 
  
Dass wir uns nunmehr auf uns selbst besännen
erfüllt von Leichtigkeit gleich Sonatinen 
Die Ginstersträuche an den Hängen brennen
wenn Glockenklänge Tag und Nacht zertrennen

Zum Hören: Villanelle von Dukas 
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2 Kommentare:

Edith hat gesagt…

So wundervoll bildhaft geschrieben... gefällt mir sehr, sehr!!!!

LG; Edith

Elke K.-K. hat gesagt…

Liebe Edith, diese Gedichtform war echt eine Herausforderung mit ihren Vorgaben. Wer weiß schon, was eine Vilanelle ist? ich wusste es bis zu unserem Kurzaufenthalt auf Sizilien nicht. Umso mehr freue ich mich über deine Worte. Danke!

Liebe Grüße aus dem im Moment heißen Berlin von Elke