25.11.19

Novembernächte. Herbstes Tage.

















Novembernächte. Herbstes Tage.

Mitte Sechzig.
 
Bleibt mir noch genügend Zeit
mit dem, den ich mir neu erliebe?
Für ein wenig forsche Weltaufmüpfigkeit,
von der ich gerne öfter schriebe?
(Und es dennoch meide, da mir Kühnheit fehlt 
dafür, trotz aller Lebensstürze.)
 
Immer wieder Grübelspuren.
Unrast schwelt in mir.
Es scheint, das Jahr verkürze sich im Alter,
hastet zwischen Kür und Pflicht.
Zu selten gibt es Mußestunden.
Meine Tage schwingen nicht im Gleichgewicht,
als ob sie selbst sich überrunden müssten,
ungezähmten Fohlen ähnelnd, wild.
Und ich pulsiere gleicherweise.
 
Doch am Abend, wenn das Dunkel
um mich steigt, pausiert das Rennen.
Meine Reise durch die Stunden neigt sich
warm und windgeschützt im Arm des Einen,
der die Gleise enden lässt und der nicht fragt,
ob es ihm nützt. Der möchte, dass ich Stille wage. 


Novembernächte. Herbstes Tage.

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12.11.19

Drei Haikus











Über den Bäumen
zinnoberrote Himmel
Herbstfeuer leuchten 












Launenhafter Wind
jagt durch Oktoberbäume
Pfützen erzittern 



Frühnebelschwaden
über Wiesen und Teichen
Ein Graureiher klagt