30.9.24

Ich schrieb dir vom Septemberwind

 












Ich schrieb dir vom Septemberwind,

 

von Blättern, die sich in ihm wiegen;

den Rufen, die berührend sind,

wenn Kraniche mich überfliegen.


Vom herbstdurchwebten Farbenspiel

und Gelbholz, das die Äste breitet,

dem seichten Regen, der heut fiel.

Von Ruhe, die sich in mir weitet.


Es ging um Nebel überm See,

den Duft der Kiefern, dicht an dicht,

taufrisches Gras, durch das ich fürbass geh.

Von meiner Sehnsucht 

schrieb ich … nicht.

 


 


26.9.24

Schnell ziehen Wolken durch den trüben Tag

 












Schnell ziehen Wolken durch den trüben Tag.

Es bebt der See. Das Röhricht wimmert,

wenn der Wind sich dreht. Und mit einem Schlag

ergraut das Wasser, bis es nicht mehr schimmert.

 

Vom andern Ufer tönt des Reihers Schrei.

Ein Blätterteppich legt sich auf die Stege,

vom Nass beträuft. Der Sommer zieht vorbei. 

Geruch von Moder füllt die feuchten Wege. 


Die Hängebirke beugt ihr lichtes Dach.

Es regnet. Alles scheint weltabgeschieden.

Erst abends werden wieder Farben wach.

Das Himmelsrot versöhnt.

In mich fällt Frieden.

 


 

1.7.24