14.11.15

Vorahnung

 
Vorahnung

Jetzt im November
lärmt grimmig der Wind
zwischen den Ästen,
die laublos gestreckt
gegen den Himmel
sich zweigen.
Fast blind sind alle Scheiben,
von Regen bedeckt.

Schlafarme Nächte.

Mit Wehmut gefüllt,
da uns das Herbstlied
als Schmerzgesang tönt.
Schon ist von Abschied
der Atem umhüllt,
hinter den Wolken
der Mond ächzt und stöhnt.

Schwankende Tage.
Es nistet die Zeit
unter den Flügeln
der Gänse und flieht
mit ihren Rufen.
Das Leben entzweit
langsam, will bleiben.
Doch weiß, dass es zieht.

3 Kommentare:

Michael Hermann hat gesagt…

Was für ein wunderschönes Gedicht!
LG,
Michael

Anonym hat gesagt…

Wieder ein starker Text!

Der Atem ist von Abschied umhüllt.
Wie feine Nebelperlen in kalter Luft.
Noch pulst das Leben. Schwach nur.
Zwischen zwei Bäumen ist Licht.

Nur wenn sich Hoffnung und
Trauer die Waage halten,
kann man solche Texte schreiben.

Gut, Elke.

Elke K.-K. hat gesagt…

Vielen lieben Dank, liebe(r) anonymus und Michael, für eure Anerkennung und Auslegung des Textes in Zusammenhang mit dem ganz bewusst ausgewählten Fotos. Ja, so mag ich das Gedicht verstanden wissen.

Liebe Grüße sendet euch Elke