5.10.15

Es stehen die Bäume rotgetönt

Vor unserem Haus





 





Es stehen die Bäume rotgetönt

Es stehen die Bäume rotgetönt.
Sie scheinen der Sonne Glut geweiht,
die abends den Sommertag gekrönt.

Oktober.

Er atmet Endlichkeit,
um die wir wohl wissen. 
Doch: Wie reich beschenkt er uns,
lodert auf im Licht.
Ist trunken vom Farbenrausch.
(Zugleich steigt Ahnung von Abschied ins Gesicht.)
Die Rosen entfachen vor dem Haus
ihr wärmendes Feuer.

Welkes Jahr.

Wir lesen ihm seine Tage aus
und ernten,
was für uns wertvoll war.

.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wunderschön, da kommt eine ganz feine Herbststimmung auf!

Liebe Grüße,
Silbia

Anonym hat gesagt…

Ein schönes Gedicht, Elke.
Die drei letzten Zeilen sind einfach wunderbar.
Ich verstehe, wie du den Schmerz verarbeitest.

Wenn ich das Gedicht noch einmal lese,
kann ich eine Möglichkeit erkennen,
mit meiner eigenen Angst umzugehen.

Wie ein schützender Mantel
legen sich die Farben des Herbstes
um Kälte und Abschied.

Das Feuer, von Rosen entfacht,
wärmt und weist den Weg ins Leben
für die, die bleiben.

Ich bin im Gedanken bei dir.
Oft, Elke.