13.9.13

Altstadtabend in Istrien











Altstadtabend in Istrien


Ein Hauch Italien überm Kopfsteinpflaster.
Aus einer Kirche bahnt sich Weihrauchdunst
den Weg durch Gassen voller Farbenkunst.
Der Mond erstrahlt wie gelber Alabaster.

Mit ihren Ziegeln formen Dächer Raster,
bezeugen Möwen freundlich ihre Gunst
zu landen dort, wo eine Feuerbrunst
einst wütete um Tore und Pilaster.

Auf Stufen liegt ein Rest von Sommerschwüle,
darüber füllt ein leichter Wind die Luft.
Er taucht die Stadt in blauen Meeresduft.

Und zwischen Fenstern steigt die Abendkühle,
von irgendwo erklingt ein Liebeslied.
Das ist die Zeit, in der das Glück geschieht.


4 Kommentare:

syntaxia hat gesagt…

Es macht eine Ahnung von dem, was ich nicht kenne!
Schön sind sie die südlichen Abendstimmungen.

..grüßt dich Monika

Tabea hat gesagt…

Ein Sonett ... und so ein schönes!

Das ist so eine Gedichtform, an der ich mich schon immer. mal versuchen wollte. Dir ist es gut gelungen, die Form mit Leichtigkeit zu füllen, es ist ein zauberhaftes Spiel zwischen dem Gedanken an Vergangenes und doch so einem Schweben im augenblicklichen Moment.

Begeistert,
Tabea

Jorge D.R. hat gesagt…

Dank Tabea weiß ich, dass es sich um ein Sonett handelt.
Dank Google weiß ich nun, was ein Sonett ist.
Aber ich muss sagen, dass ist nicht so mein Ding.
Zu streng. Zu geordnet.
Das Schema hat zu viel Macht über die Worte.

Aber was auch ich als Laie zweifelsohne erkenne,
ist die Virtuosität, mit der du dein Handwerk beherrschst.

Meinen Respekt
Jorge D.R.

Elke K.-K. hat gesagt…

Liebe Monika, Tabea und lieber Jorge,

was für ein gutes Gefühl, wenn die Mühen um ein Sonett so wahrgenommen und sogar gelobt werden. Das ermutigt doch zu weiteren Versuchen.

Ja, das Schema hat es in sich. Aber die Herausforderung, es "zu packen" macht für mich auch den Reiz dieser Form aus.

Vielen Dank an euch Drei sagt E.